Braunschweig, Schleinitzstraße, Elektrotechnisches Institut, 1926-29 von Carl Mühlenpfordt (Ulrich Knufinke, NLD).
Hannover, Anderter Straße, ehemaliges Jugendheim, 1927 von Friedrich Fischer (Ulrich Knufinke, NLD).

„Die formalistischen Bindungen einer traditionellen Architektur sind zerschlagen … Die neue Sachlichkeit ist anerkannt, es muß einfach gebaut werden.“

Hans Poelzig, 1931

Hannover, Anderter Straße, Turnhalle des Jugendheims im ursprünglichen Zustand (Walter Müller-Wulckow: Bauten der Gemeinschaft, Königstein, Leipzig 1928).
Braunschweig, Schleinitzstraße, Elektrotechnisches Institut, Hörsaal- und Laborgebäude (Ulrich Knufinke, NLD).
Osnabrück-Schinkel, Heilig-Kreuz-Kirche, Altarbereich im ursprünglichen Zustand, 1932-33 von Dominikus Böhm (Hugo Schmölz, Dominikus Böhm, München, Zürich 1962).

Einfache Formen und der Verzicht auf Dekoration kennzeichnen nicht nur die „weiße“ Moderne. Viele Architekten gingen ähnliche Wege, ohne radikal „modern“ zu sein.

Einige Architekten der 1920er Jahre gingen zwar den schon vor dem Ersten Weltkrieg begonnenen Weg in die Reduktion mit, strebten aber nicht nach einer ausgesprochen modern erscheinenden Architektur. Traditionelle Baumaterialien wie in Norddeutschland den Ziegel und bewährte Konstruktionen verwendeten sie weiter.

Solche Bauten strahlen eine zurückgenommene, schlichte „Sachlichkeit“ aus – ein Wort, das als „Neue Sachlichkeit“ für eine zeitgenössische Strömung in Malerei und Grafik zum Stilbegriff geworden ist. Die Übergänge des sachlichen Bauens zur „weißen“ Moderne einerseits und zur konservativen Stilarchitektur andererseits sind fließend. Oft vermischen sich die Elemente: Fensterband und Klinkeroder Putzdekor, Flachdach und Einzelfenster können sich zu einer überzeugenden gestalterischen Einheit fügen.

Hannover, Sallstraße, St. Heinrich-Kirche, 1928-29 von Eduard Endler (Ulrich Knufinke, NLD).
Osnabrück-Schinkel, Heilig-Kreuz-Kirche, im ursprünglichen Zustand, 1932-33 von Dominikus Böhm (Hugo Schmölz, Dominikus Böhm, München, Zürich 1962).
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