Scharfe Kanten, spitze Zacken, steile Bögen – mit
dem Expressionismus erfasste eine rasante Dynamik
die Architektur.
Der Kristall war ein Sinnbild der neuen Zeit: natürlich gewachsen, streng geometrisch, klar und rein. Gebaute Kristalle wie die visionären Entwürfe Bruno Tauts und in Bewegung aufgelöste Formen wie der Potsdamer Einsteinturm Erich Mendelsohns (1920-22) sind herausragende Beispiele expressionistischer Architektur.
Klinker war ein ideales Material für kristalline und dynamische Formen. Der norddeutsche „Backsteinexpressionismus“ findet sich bei vielen niedersächsischen Gebäuden. Mit ihm verbanden die Architekten die Tradition der mittelalterlichen Backsteingotik mit der neuen Zeit.
Manche Künstlerarchitekten schlugen individuelle Wege ein, um eine Architektur der Zukunft zu entwickeln „Germanisch“ inspirierte, organische Formen wie bei den Bauten Bernhard Hoetgers blieben jedoch ohne breite Nachfolge.
„Ohne einen Glaspalast ist das Leben eine Last.“
Paul Scheerbart, 1914
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